Kurze Frage vorweg: Habt ihr euch schon mal gefragt warum
ihr Sport macht?
Klar die meisten einfach, weil sie zum Beispiel Fußballfans
sind, oder weil jeder im Freundeskreis diesen Sport macht. Andere machen Sport
in einem Verein um neue Leute kennen zu lernen und dabei noch ein bisschen
Bewegung zu haben. Allerdings gibt es auch Menschen, die Sport wirklich machen,
weil sie etwas an sich ändern möchten, weil sie krank sind oder weil sie es
müssen.
Vielen Menschen fällt gar nicht auf, das Sport jeglicher Art
in ihnen auch ein Gefühl auslöst. Bei Mannschaftssportarten ist es z.B. Leidenschaft
die geteilt wird.
Der Sport oder besser gesagt die Trendsportart die mich als
erstes in ihren Bann gezogen hat, war Breakdance. Begonnen in der fünften
Klasse war ich Feuer und Flamme mit dieser Art von Tanz. Für mich war es das
beste Gefühl, wenn man Drehungen, Handstände jeglicher Art oder Tanzschritte
auf dem Boden miteinander verbinden konnte. Keine Regeln. In diesem Sport kann
jeder seine „Moves“ selbst erfinden. Kreativität auf hohem Level. Für mich hat
dieser Sport nicht nur dazu geführt, dass ich beweglicher und fitter geworden
bin. Breakdance hat mir geholfen auf Menschen zu zu gehen, Selbstvertrauen
aufzubauen und vor allem habe ich gelernt, das sich Geduld und Disziplin oft
auszahlt.
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| Glasgow 2010 |
Nach sieben oder acht Jahren (genau weiß ich das nicht mehr) und mit
dem Schulabschluss begann ein neuer Abschnitt. Ausbildung – Arbeit im Büro –
wenig Freizeit. Keine Zeit mehr für Breakdance. Und wie es so ist, bin auch zu
einem Menschen geworden, der sich in der Mittagspause seine zwei
Leberkäsbrötchen gönnt und dann wieder am Schreibtisch die Zeit absitzt.
DER GRÖßTE FEHLER MEINES LEBENS.
Abends war der Drive-In von Fastfoodketten ansprechender als
die halbe Stunde hinterm Herd, die ich gebraucht hätte um mir selber eine
Mahlzeit zu kochen. Das Resultat war, dass ich irgendwann bei einem Fototermin
das Sakko meines Anzugs nicht mehr schließen konnte. Nicht zu vergessen die
Trägheit und Lustlosigkeit die ich an den Tag gelegt habe. Von diesem Zeitpunkt
ab, entschloss ich etwas an meinem Lebenstil zu ändern. Das Fitnessstudio
nebenan bot sich an. Also machte ich einen Termin für ein erstes Training und…
…klappte zusammen.
Manch einer denkt jetzt bestimmt „oh mein Gott wie peinlich“
oder „Gott sei Dank ist mir sowas noch nie passiert“, aber ich muss sagen, das
war einer der wichtigsten Tage bisher. Denn dieser Tag legte für mich den
Grundstein meiner Zukunft. Ich fing an mit System zu trainieren. Las mir vieles
durch, schaute mir viel zum Thema Fitness und Gesundheit an. Ich merkte, dass
ich anderen mein bis dahin angesammeltes Wissen gut vermitteln konnte und was
noch viel besser ist, ich merkte das mir das riesigen Spaß macht und mich in
irgendeiner Weise erfüllt. Dass ich etwas richtigmachte, merkte ich am Blick in
den Spiegel. In knapp einem dreiviertel Jahr schaffte ich es vom leichten
Übergewicht zum Sixpack, baute Muskeln auf und erreichte einen Körperfettanteil
von 12% was für meine Verhältnisse ein sehr gutes Ergebnis war.

Diese Kette an
Ereignissen und Fortschritten brachte mich dazu, meine Ausbildung fertig zu
machen und nebenbei noch eine Ausbildung zum Trainer zu absolvieren. Nach
Beendigung der Ausbildung stand für mich dann auch fest in welchem Bereich ich
mir ein Studium suchen würde. Durch den Studiengang „Sportwissenschaft“ erfahre
ich immer mehr über die Bandbreite des Themas „Sport“ und baue mir Stück für
Stück meinen Zukunftsplan aus.
Für mich hat der Sport also einen enormen Gefühlsfaktor. Nicht
nur die Gefühle die ich habe während ich trainiere. Vielmehr das Gefühl etwas
gefunden zu haben, dass ich liebe und das mich später durch mein Leben
begleiten wird aus beruflicher Sicht. Für mich ist es wichtig später einer
Tätigkeit nach zu gehen, die mir genau dieses Gefühl gibt und das gebe ich auch
jedem weiter, mit dem ich mich darüber unterhalte.
Jeder muss das machen was ihn erfüllt und nicht ein Leben
lang hinter einem Tisch sitzen auf dem keine Motivation, Lust oder ähnliches
liegt. In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen Tag. Der nächste Eintrag
wird dann wieder etwas über den Sport an sich gehen.


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